Analdrüsen Hund
Viele Hunde haben mindestens einmal in ihrem Leben Probleme mit ihren Analdrüsen. Und manche haben das Pech, immer wieder verstopfte oder entzündete Analdrüsen zu bekommen und müssen regelmäßig zum Tierarzt, um die Analdrüsen ausdrücken zu lassen. Häufig liegt dem ein zugrunde liegendes Problem zugrunde. Warum Hunde Probleme mit ihren Analdrüsen bekommen können, warum der Begriff Analdrüsen eigentlich nicht korrekt ist und was Sie selbst tun können, um Problemen mit den Analdrüsen möglichst vorzubeugen, erklären wir Ihnen gerne in diesem Artikel.
Analdrüsen oder Analsäckchen?
Hunde haben Analsäckchen: kleine Hauttaschen neben dem After (auf 4- und 8-Uhr-Position). Diese Säckchen enthalten Talgdrüsen, die eine stark riechende Analdrüsensekretion absondern. Dieser Geruchsstoff hilft bei der Kommunikation und Revierabgrenzung.
Die Flüssigkeit wird meist beim Kotabsatz automatisch abgegeben. Obwohl häufig von Analdrüsen gesprochen wird, ist Analsäckchen der korrekte Begriff, da es sich nicht um echte Drüsen handelt.
Probleme mit den Analdrüsen des Hundes
Viele Hunde haben gelegentlich oder regelmäßig Juckreiz rund um den After. Oft handelt es sich dann um Probleme mit den Analdrüsen, aber auch diese Säckchen bekommen manchmal die Schuld, während der Juckreiz tatsächlich eine andere Ursache hat – wie Juckreiz durch Atopie, Flohallergie oder eine Futtermittelunverträglichkeit. Wenn feststeht, dass die Probleme tatsächlich von den Analdrüsen ausgehen, können folgende Ursachen vorliegen:
- Verstopfte Analdrüsen
- Entzündete Analdrüsen
- Analdrüsenabszess
- Tumor der Analsäckchen
Bei Stress oder Angst entleeren Hunde manchmal spontan ihre Analsäckchen, was unangenehm riecht und störend sein kann, aber eigentlich kein krankhafter Vorgang ist. Einige Hunde haben anatomische Besonderheiten, durch die sich die Säckchen nicht richtig entleeren und daher schneller verstopfen.
Manchmal entstehen sekundäre Probleme, weil die Säckchen nicht oft genug entleert werden – zum Beispiel bei Durchfall bei Hunden, Übergewicht oder Verhaltensfaktoren wie zu wenig Ruhe oder unregelmäßiger Kotabsatz.
Hunde mit Juckreiz rund um den After aus anderen Gründen als verstopften oder entzündeten Analdrüsen zeigen oft "Schlittenfahren" oder Beißen/Lecken. Dies kann die Haut reizen und die Analsäckchen entzünden – wir sprechen dann von einem „sekundären Problem“.
Symptome bei Problemen mit den Analdrüsen des Hundes
Hunde mit Analdrüsenproblemen zeigen häufig „Schlittenfahren“ (mit dem Hinterteil über den Boden rutschen), übermäßiges Lecken oder Beißen rund um den After, manchmal mit einem Hotspot als Folge, oder sie setzen sich plötzlich beim Spaziergang. Auch Schmerzen beim Sitzen, Gehen oder Kotabsatz sind möglich.
Weitere Anzeichen sind häufiger Stuhldrang, kleine Kotmengen, Blut im Stuhl oder eine Schwellung neben dem After. Manchmal verliert ein Hund spontan übelriechende Analdrüsensekrete.
Bei starker Entzündung, geplatzten Abszessen oder Tumoren können Wunden oder Fisteln (Hautöffnungen) rund um den After entstehen.
Verstopfte Analdrüsen
Oft gibt es eine zugrunde liegende Ursache für die Verstopfung der Analdrüsen. Die Analdrüsen werden zum Beispiel bei übergewichtigen Tieren oder bei Durchfall nicht effektiv genug entleert (der Kot ist dann gewissermaßen „zu weich“, um die Säckchen beim Passieren auszumassieren). Bei manchen Hunden wird keine Ursache gefunden – man spricht dann von einer „primären Verstopfung“.
Die Behandlung besteht im Entleeren oder „Ausdrücken“ der Analdrüsen. Das Problem ist damit zumindest vorübergehend gelöst, kehrt aber oft zurück. Natürlich ist es entscheidend, die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.
Entzündete Analdrüsen
Oft ist die Ursache einer Analdrüsenentzündung eine Verstopfung. Weitere mögliche Ursachen sind z. B. Inkontinenz, Durchfall, Übergewicht oder eine abweichende Schwanzwurzel (z. B. bei Bulldoggen oder Möpsen).
Abszesse der Analdrüsen entstehen meist durch verstopfte oder entzündete Drüsen, die nicht rechtzeitig behandelt wurden. Hunde mit einem Analdrüsenabszess zeigen oft nicht die typischen Symptome wie Schlittenfahren oder Juckreiz, sondern plötzlich eine große Schwellung (oder sogar ein Loch, wenn das Platzen des Abszesses das erste sichtbare Symptom ist) neben dem After. Hunde mit einem Analdrüsenabszess sind häufig krank und haben hohes Fieber. Ein Analdrüsenabszess ist zudem meist sehr schmerzhaft.
Die Behandlung entzündeter Analdrüsen besteht meist im Entleeren und Spülen der Analsäckchen bzw. des Abszesses sowie in der Gabe von Antibiotika – lokal (in Form einer Salbe) und/oder als Tabletten. Zusätzlich werden in der Regel Schmerzmittel für Hunde verabreicht.
Tumoren der Analdrüsen
Tumoren der Analdrüsen kommen nicht sehr häufig vor. Leider sind sie meist bösartig. Manchmal fällt der Tumor selbst kaum auf, dafür aber, dass der Hund sehr viel trinkt. Das liegt daran, dass diese Tumoren einen hohen Kalziumspiegel im Blut verursachen.
Andere Tumoren rund um den After, die nicht von den Analsäckchen ausgehen, sind Perianaldrüsentumoren. Diese kommen etwas häufiger vor und sind meist gutartig. Wir sehen sie vor allem bei nicht kastrierten Rüden. Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung des Tumors und in der Kastration nicht kastrierter Rüden.
Ursachen für Analdrüsenprobleme
Wie Sie gelesen haben, liegen Problemen mit den Analdrüsen oft andere Erkrankungen zugrunde. Es ist daher sinnvoll, mit Ihrem Tierarzt zu besprechen, ob das auch bei Ihrem Hund der Fall sein könnte. Das wiederholte Entleeren der Analdrüsen ist unangenehm für Ihren Hund und vielleicht unnötig, wenn die Ursache behoben wird.
Hinweise auf zugrunde liegende Probleme sind:
- Juckreiz, auch an anderen Stellen wie Ohren, Pfoten, Kopf, Leisten
- Regelmäßig wiederkehrende Ohrenentzündungen
- Übergewicht
- Regelmäßig zu weicher Kot
Es versteht sich von selbst, dass die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache das Allerwichtigste ist.
Bei Allergien ist natürlich die Ursachensuche entscheidend. Unterstützend können Sie Ihrem allergischen Hund zusätzlich Fischöl geben: Das wirkt entzündungshemmend und stärkt die Hautbarriere Ihres Hundes. Fischöl-Supplemente für Ihren Hund sind z. B. Doils Skin und Megaderm. Bei einer Futtermittelallergie ist eine hypoallergene Ernährung essenziell. Zusätzlich erhalten Hunde mit Allergien häufig Entzündungshemmer für Hunde, die den Juckreiz und die allergische Reaktion unterdrücken.
Wenn Ihr Hund übergewichtig ist, können Sie ihn sicher mit Sanimed Weight Reduction abnehmen lassen.
Ergänzungen zur Unterstützung
Um den Kot Ihres Hundes fester zu machen, können Sie Flohsamenschalen aus Iso-Gel dem Futter beimischen. Probiotika wie Purina Pro Plan FortiFlora helfen, die Darmflora Ihres Hundes im Gleichgewicht zu halten.
Außerdem gibt es ein Nahrungsergänzungsmittel, das speziell zur Unterstützung gesunder Analdrüsen bei Hunden entwickelt wurde: Glandex Anal Gland Support Chews oder Powder. Diese Erdnussbutter-Kaubonbons oder das Lachs-Pulver enthalten Ballaststoffe, Probiotika, Omega-3-Fettsäuren und Verdauungsenzyme, um die Analdrüsen möglichst optimal zu unterstützen.
Probleme mit Analdrüsen vorbeugen
Hat Ihr Hund regelmäßig Probleme mit seinen Analdrüsen? Dann ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch mögliche Ursachen wie Übergewicht, Darmprobleme oder Allergien zu betrachten. Bei Pharmacy4Pets finden Sie alles, was zu gesunder Haut, guter Darmfunktion und festem Kot beiträgt – von hypoallergener Nahrung und Fischöl bis hin zu ballaststoffreichen Ergänzungen und Probiotika. So unterstützen Sie Ihren Hund von innen heraus und helfen, wiederkehrende Beschwerden zu verhindern.
Haben Sie Fragen zu den Produkten von Pharmacy4Pets oder zu den Analdrüsen Ihres Hundes? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf für fachkundige Beratung.